Registres des contrats d’assurance-incendie, Frise orientale, Allemagne, 1768 à 1937

Informationen zur Sammlung

Diese Sammlung enthält Feuerversicherungsunterlagen für Ostfriesland von 1768 bis einschließlich 1937 aus dem historischen Archiv der Ostfriesischen Landschaftlichen Brandkasse in Aurich. Aurich, auf plattdeutsch „Auerk“, ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Bundesland Niedersachsen. Die Stadt war Residenz vieler ostfriesischer Fürsten, später Verwaltungszentrum und ist bis heute Sitz zahlreicher Behörden. Seit den 1990er Jahren ist Aurich auch als Standort eines großen Herstellers von Windenergieanlagen bekannt. Das Wahrzeichen der historischen Altstadt ist die Lambertikirche. Enthalten sind die Städte Aurich, Leer, Norden, Emden, Wittmund, Esens, die Ostfriesischen Inseln sowie zahlreiche Landgemeinden und Ämter in ihren historischen Bezeichnungen.

Die Ostfriesische Landschaftliche Brandkasse wurde 1754 auf Order von Friedrich dem Großen in der seit 1744 zu Preußen gehörenden Provinz gegründet. Sie war Teil der Modernisierung der öffentlichen Verwaltung und diente auch der sozialen Sicherheit der Landbevölkerung. Die Versicherung war verpflichtend für alle privaten Wohn- und Wirtschaftsgebäude wie Höfe, Scheuen, Mühlen, Werkstätten, Brennereien, Brauereien, Schäfereien sowie für Kirchen, Türme, Schlösser und adelige Gebäude. Die Versicherungsnehmer mussten mindestens 21 Jahre alt sein und wohnten als Eigentümer meist selbst in den Gebäuden.

Überliefert ist damit eine umfangreiche Dokumentation der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte Ostfrieslands, die wegen der Erfassung der Wohneigentümer zudem eine wertvolle Quelle für die historisch biographische Forschung ist. Die Dokumente spiegeln ebenso die wechselhafte politische Geschichte Ostfrieslands wider, das bis 1806 zu Preußen, dann zu Frankreich – in Teilen auch zu Holland - ab 1813 erneut zu Preußen, von 1814/15 bis 1866 schließlich zum Königreich Hannover und dann wieder zu Preußen gehörte.

Informationen zu den Dokumenten

Die Versicherungen sind auf vorgedruckten und in Büchern gebundenen Formularen beurkundet, die von Angestellten der Brandkasse handschriftlich ausgefüllt wurden. Sie sind nach Ämtern oder Ortschaften gegliedert und darin nach Hausnummern sortiert. Die Formulare geben den Verlauf der Versicherung in Spalten wieder, die meist 12 Jahre abdecken. Folgende Angaben können gefunden werden:

• Versicherungsnehmer: Nachname, Vornamen, z.T. Familienstand, Mädchenname
• Wechsel der Versicherungsnehmer, z.B. nach Verkauf oder in Erbfällen
• Adresse: Hausnummer bzw. falls schon vorhanden Straßenname, Bezirk, Ort, Ortsteil
• Benennung der Gebäude
• Laufzeit der Versicherung
• Versicherungswert, Veränderungen im Wert

Innerhalb der Sammlung sind zudem tatsächlich vorgefallene und regulierte Brände verzeichnet. Sie sind unter der Bezeichnung „Plattes Land“ für die Jahre 1806 – 1918 und „Städte und Flecken“ für die Jahre 1809 – 1923 zu finden. Darin sind folgende Angaben enthalten:

• Orte und Brandnachweise
• Nachname, Vornamen des Versicherungsnehmers
• Angaben zur Schadensregulierung (z.B. Wert von verbranntem und noch erhaltenem Material, ausgezahlte Summen)

Informationen zur Benutzung

In der Box “Diese Sammlung durchsuchen” kann den Titeln der Bücher folgend ein Amt, eine Stadt, eine Ortschaft, eine historische Region oder auch eine Rubrik ausgewählt und dann in den gewünschten Jahresspannen durchsucht werden. Wo zwei Bände für eine Jahresspanne vorhanden sind, sind sie mit „A“ und „B“ verzeichnet. Sind als Versicherungsnehmer keine Personen, sondern Gemeinden, Behörden oder Kirchengemeinden angegeben, sind diese nicht über die Suchmaske erschlossen.